Vielleicht ungewöhnlich für mich, ein Sachbuch zu besprechen, doch dieses hat mir außerordentlich gefallen. Es ist nämlich keine Biografie. Der Hemingway-Kenner Rodenberg hat sich dieses Mal der außergewöhnlichen Liebesbeziehung der außergewöhnlichen Figuren der Zeitgeschichte Ernest Hemingway und Marlene Dietrich angenommen, dem Dichter und der Diva. Wobei Ersterer durchaus auch als männliche Diva durchgehen täte. Die beiden verband eine enge Freundschaft – oder waren sie doch ein Liebespaar? Obwohl sie räumlich oft getrennt lebten, waren beide so eng miteinander verbunden, gingen beide so vertraut miteinander um, wie es Liebespartner, Lebensgefährten oder Eheleute miteinander nur tun.
Marlene und Ernest lernten sich 1934 auf dem Ozeandampfer »Ile de France« kennen. Von da an sollte es lebenslang zwischen ihnen knistern. Sie sang für ihn im Pariser »Ritz« auf dem Rand seiner Badewanne, er nannte sie liebevoll »My dear little Kraut«, in ihren unzähligen Briefen vertrauten sie einander alles an. Marlene und Ernest verfolgt die zärtliche Beziehung der beiden und ihre Lebensgeschichte von jener ersten Begegnung 1934 bis zu Hemingways Tod 1961.
Mir hat besonders der saloppe Stil des Autors gefallen. Die zahlreichen Informationen, die in den einzelnen Kapiteln stecken, lassen sich einfach aufnehmen. Abwechselnd sind die Kapitel gestaltet, mal die Sicht auf Hemingway, mal die auf Dietrich. Interessant sind die einzelnen Details, die einem vielleicht nicht immer fremd waren, aber die durch die Betrachtung der beiden als Paar in einem neuen Licht erscheinen.
Leicht zu konsumierenden Buch über unvergessene Größen der Vergangenheit und ihre Beziehung zueinander.
Rodenberg, Hans-Peter |
Rezension von:
© Detlef Knut, Düsseldorf 2014
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