| Artist | DARTAGNAN |
| Title | Seit an Seit |
| Homepage | DARTAGNAN |
| Label | SONY MUSIC |
| Veröffentlichung | 26.02.2016 |
Mit DARTAGNAN wurde eine neue Band aus der Taufe gehoben, die mit flotten Sprüchen (Texten) und poppiger Musik im Mittelalterstil in den Charts auftaucht. Ganz im eingängigen Stil à la SANTIANO wird das Musikgenre von DARTAGNAN von den drei Musikern selbst als „Musketier-Rock“ bezeichnet. Passend zu diesem Stil die Gewandung und die Präsentation: zu Pferde und mit Degen rufen sie zum Kampf für die Ehre. Dabei sind die Musiker keine Unbekannten in der Szene. Ihr Frontmann Ben Metzner ist kein Geringerer als Prinz Hodenherz der Mittelalter-Spaß-Rocker FEUERSCHWANZ. Und auch Felix Fischer ist als Taugenix von FEUERSCHWANZ bekannt. Dritter bei den drei Musketieren ist Tim Bernard, der mit 16 Jahren zum ersten Mal auf einer Bühne stand.
Die Musik ist tanzbarer Mittelalter-Rock mit eingängigen Melodien, deren Refrains sich schnell einprägen und leicht mitzusingen sind. Locker, flockiger Sound. Da die Musiker aus der Szene stammen, wird die Musik natürlich mit den Instrumenten dieses Genres verfeinert. Dudelsack, Flöte, Mandoline, irische Bouzouki gehören also zum festen Instrumentarium, um den gutklingenden Sound richtig rüberzubringen. Während es bei SANTIANO in den Texten um Freibeuter und Seemänner geht, behandeln DARTAGNAN Begriffe wie Ehre und Achtung, ganz getreu dem Motto: Einer für alle, alle für einen. Es werden Heldentaten, Mut, Ruhm, Freiheit, Ehre und natürlich schöne Frauen besungen. Das ist bei dieser Formation aus Nürnberg nicht viel anders als bei anderen Mittelalterbands, nur in geballter Ladung. Und da die globale Welt heutzutage aus den Fugen zu brechen scheint, sind die Texte Mahnungen an die heutige Gesellschaft und zeigen, dass es vielleicht auch anders gehen kann. Nicht im Sinne der Weltverbesserer, aber immer noch ausreichend als Denkanstoß. Unterhaltend, spaßmachend und mitmachend. Neben vielen neuen Kompositionen sind altbekannte Traditionals in neu arrangierter Form dabei. Dazu gehören beispielsweise die Songs „Seit an Seit“ (Karascha), „Rabenballade“, „Komm mit“ (Merseburger Zaubersprüche) „Meine Liebste, Jolie“ und „Tourdion“. Das sind Lieder, die schon vor Hunderten von Jahren gesungen wurden und denen auch moderne Arrangements sehr gut zu Gesicht stehen. Die Brüderlichkeit der Musketiere wird mit den Tracks „Seit an Seit“, „Ehre wem Ehre gebührt“ und „Bis zum letzten Atemzug“ aufgegriffen. Mit „Tourdion“ wurde ein französisches Sauflied aufgenommen, das selbstverständlich für gute Laune sorgt. Aber auch die Romantik kommt mit „So wie du“ nicht zu kurz. Und die Soldaten auf den Schlachtfeldern kommen z. B. bei „Für immer dein“ zu Wort.
Mir gefällt das Album ausnahmslos. Und ich habe auch nichts dagegen, wenn eine mir bekannte Band plötzlich die Chance bekommt, mehr Popularität zu erhalten, im Radio gespielt zu werden, in den Charts aufzutauchen, im Fernsehen zu sehen ist. Das Mittelalter-Genre wird passend repräsentiert in den unterschiedlichsten Ausprägungen. Außerdem bin ich sehr angetan von dem Konzept, welches an das Thema der Musketiere angelehnt wird und damit m. W. einmalig in der deutschen Mittelalterrockszene ist. Was die musikalischen Variationen angeht, so wird für die Zukunft noch jede Menge Potential in den Musketieren stecken.
Erstveröffentlichung 2016 Terrorverlag.de