Aufregung am Boltenberg in Wuppertal. Das 175-jährige Firmenjubiläum der Tuchagentur de Boers steht an und alles ist in heller Aufregung.
An diesem denkwürdigen Tag will der Firmeninhaber Paul de Boers seiner unehelichen Tochter Svantje, die seit einigen Jahren in der Firma mitarbeitet, einen großen Teil der Firmenanteile überschreiben. Da gibt es einige der Familien-angehörigen, denen das ganz und gar nicht passt. Allen voran die beiden ehelichen Kinder von Paul. Als Svantje sich am Abend vor dem großen Fest mit Übelkeit entschuldigt und zu Bett geht, wird diese Unpässlichkeit auf die viele Arbeit und den Stress der letzten Tage geschoben. Als sie am kommenden Morgen tot in ihrem Bett gefunden wird, steht das Haus de Boers Kopf.
Die Kommissare Dick und Bresniak von der Kripo Wuppertal beginnen zusammen mit Kommissar Achim Becker aus Mannheim, einem Freund von Paul de Boers, zu ermitteln und stoßen auf einen Sumpf von Schmeicheleien, Lügen, Abgebrühtheit, Emotionslosigkeit, Härte und Intrigen.
Sibyl Quinke nimmt mich mit in die Welt der Reichen und Schönen mit all ihren kleinen und großen Macken, Schwächen, Stärken und Eigenheiten. Ich lerne die Familie de Boers kennen, allen voran die Patriarchin Marie-Claire, die mit ihren 79 Jahren immer noch ständig versucht, sich in die Belange der Firma einzumischen. Eine wunderbare Mischung aus interessanten, farbenfroh gezeichneten Protagonisten und eine Geschichte in der eine heile Unternehmerwelt ins wanken gerät, haben ich sehr gut unterhalten.
214 Seiten aufgeteilt in 54 kurze Kapitel mit immer wiederkehrenden Perspektivwechseln haben mich das Buch nicht aus der Hand legen lassen. Dass die Geschichte in der Gegenwart erzählt wird, lässt mich immer mittendrin und voll dabei sein.
Ich war sehr gerne auf dem Boltenberg bei Familie de Boers zu Gast und kann die Lektüre nur empfehlen.
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© Gaby Hochrainer, München 2017