Die Eifelhexe

Katja Kleiber – Die Eifelhexe

Ein neues Ermittler-„Trio“ aus der Eifel

In Adenau, einem Ort in der Eifel, wird der Lokalpolitiker Wolfgang Leyendecker vergiftet. Der Verdacht fällt auf Ella Dorn, eine Unternehmensberaterin, die seit 2 Jahren im alten Forsthaus im Wald über Antweiler lebt und hier als Kräuterhexe bekannt ist. Sie hat sich im Laufe der beiden Jahre, die sie nun hier ist, in die Kräuterheilkunde eingearbeitet, stellt Cremes und Tinkturen her und spürt Wasseradern und Erdstrahlen auf. Da sie den Verdacht nicht auf sich sitzen lassen will, geht sie auf eigene Faust auf die Suche nach dem Täter – und wird früher als die Polizei aus Bad Neuenahr-Ahrweiler fündig.

Der Einstieg mit dem Prolog facht schon die Spannung an und der Bogen hält sich bis zur endgültigen Auflösung am Schluss, wo es noch mal richtig spannend wird.

Der leichte und flüssige Erzählstil sorgt dafür, dass man das Buch in einem Rutsch durchlesen kann. Langeweile kommt keine auf. Was mich nur etwas gestört hat, waren einzelne Phrasen, die sich öfter wiederholt haben. Auch dass eine Krankheit immer wieder einfließt, hat mir nicht so gut gefallen.

Da ich schon einige Male in der Eifel Urlaub gemacht habe, hatte ich die Landschaft beim Lesen immer vor Augen. Vor allem die kleinen Fachwerkhäuser in Monschau haben mir damals richtig gut gefallen. Alles in allem macht es Spaß mit Ella oder den Kommissaren durch die beginnende Herbstlandschaft zu streifen.

Ella Dorn, die hier eine der drei Hauptrollen spielt, ist mir von Anfang an trotz ihres gesundheitlichen Handikaps sehr sympathisch. Auch wenn sie die ein oder andere Macke hat, kann ich sie mir gut als Freundin vorstellen.

Ganz anders die beiden Kommissare. Peter Claes stinkt es einfach, dass er in diesem Fall, der für ihn ja auch nichts anders ist als ein Unfall oder ein Diebstahl ist, eine Frau aus dem Kommissariat aus Trier vor die Nase gesetzt bekommt. Dem entsprechend rüde führt er sich auch auf. Und seine Vorurteile sollte er auch mal überdenken.

Seine Vorgesetzte Tanja Marx hat gerade eigene persönliche Probleme mit denen sie kämpft. Sie kommt mir sehr eingebildet und selbstgefällig vor. Trotzdem würde ich gerne weitere Fälle mit den Beiden lösen.

Auch die anderen Protagonisten sind gut vorstellbar mit ihren Ecken, Kanten und Vorlieben beschrieben. Hier und da habe ich den Eifler Dialekt etwas vermist. Der hätte den Lokalkolorid noch mehr hervorgehoben.

Ich wurde schnell in eine Geschichte hineingezogen, die für mich, die ich von Landwirtschaft, Ackerbau und Flurbereinigung keine Ahnung hatte, doch sehr interessant war. Hier habe ich sogar noch etwas gelernt. Durch die vielen Spuren, die es gilt zu verfolgen und zu hinterfragen, wurde ich hier und da in die Irre geführt, konnte aber bis zum Schluss mit ermitteln und mit fiebern. Den Täter hatte ich schon recht früh ins Auge gefasst, konnte mir aber sein Motiv nicht vorstellen. Und das hat mich dann wirklich überrascht und teils frösteln lassen.

Eine spannende Geschichte, interessante Protagonisten und das alles eingebettet in eine wunderbare Landschaft. Ein Krimi nicht nur für Eifel-Fans.

Katja Kleiber
Die Eifelhexe
emons Verlag, Köln

ISBN 9783740802714

Rezension von
© Gaby Hochrainer, München 2018
Der Beitrag enthält Affiliate-Verknüpfungen.
Bücher, die gefallen

Teilen mit:

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert