Es ist Sommer in der Sadt und für Kriminalhauptkommissar Joe Lederer und die beiden Rechtsmedizinerinnen Dr. Sofie Rosenhuth und Dr. Elke Falk die Hölle los. Ein toter Mann schwimmt in der Isar, vier ausgebeinte Schädel tauchen auf, im gerade gekaufen Haus von Gerichtsreporter Karl Maria „Charly“ Loessl findet sich eine eingemauerte weibiche Leiche, bei einer jungen männlichen Leiche stellt sich eine kuriose Vergiftung heraus, Dr. Falk sucht auf einem Datingportal nach der Liebe ihres Lebens und in einem Lagerschuppen werden jede Menge gestohlene religiöse Reliquien gefunden. Das sorgt sowohl bei der Kripo als auch vor allem in der Rechtsmedizin für sehr viel Arbeit. Und dabei soll ja die Liebe nicht zu kurz kommen; auch wenn die Verhältnisse erstmal gschlampert bleiben.
Ein sehr krimineller Sommer in München.
Es ist so schön, hier im 5. Band um die „kalte Sofie“, den man auch sehr gut ohne Kenntnis der Vorgänger lesen kann, was sich aber absolut lohnt, alte Freunde wiederzulesen. Sofie, Joe, Dr. Falk, Charly Loessl, seinen Onkel Max, Stefan „Spike“ Moosbichler und seine Shirin, jetzt mit Töchterchen Ayrun Sofie Elfe, Tante Vroni und ihre Florian, Hochwürden David Karisimbi aus Ghana, Stadtpfarrer von Mariahilf mit seinem mitreißenden Lächeln in seiner weißen Soutane und natürlich einen der liebsten Möpse überhaupt – den kleinen Murmel, der hier sogar eine kleine Hauptrolle spielt – alle sind wieder hier mit eingebunden. Alle diese Menschen mit ihren Ecken und Kanten, mit ihren Eigenheiten ihrer Herzlichkeit und ihrer Normalität habe ich in den vergangenen Jahren richtig ins Herz geschlossen. Aber auch die weiteren Personen, die hier ihr Unwesen treiben, sind bildhaft, real und gut vorstellbar beschrieben – aber leider meist tot.
Ich liebe den münchnerischen Dialekt, den Sofie und ihre Tante hervorragent beherrschen. Er wird hier so gekonnt eingesetzt, dass er auch für NichtBayern sehr gut zu verstehen ist. Und bei den vielen Köstlichkeiten, die Tante Vroni hier wieder auffährt, läuft mir das Wasser im Mund zusammen. Das alles macht für mich einen spannenden, interessanten Regionalkrimi aus. Und Brigitte Riebe und Gesine Hirsch alias Felecitas Gruber verstehen es vorzüglich, diese Regionalität rüber zu bringen.
Es hat in diesem Sommer sehr viele unterschiedliche Fälle, die alle bearbeitet werden wollen. Wenn auch der ein oder andere Fall recht vorhersehbar scheint – dem Lesevergnügen tut das keinen Abbruch. Die kriminalistischen Fälle werden sauber und nachvollziehbar abgearbeitet und ich kann gut mit ermitteln, bin vor Beginn an mittendrin. Ich erfahre einiges über Relequien und eine Tapete, die den Tod bringen kann. Ich lerne immer wieder Neues.
Dadurch, dass der Humor und das Menschliche miteinander eine fast so große Rolle spielen, wie die Kriminalität, leidet der Spannungsbogen etwas darunter. Aber es muss ja nicht immer hochexplosiv zugehen in einem Krimi. Auch die Leichtigkeit hat sehr gute Seiten. Mit gefällt diese Art Krimi, die mich nachts noch schlafen lässt, sehr gut.
Auch liebestechnisch liegt einiges in der Luft. Sophie muss sich nun endlich für einen ihrer beiden Männer, Joe oder Charly, entscheiden. Dr. Falk sucht in einem Datingportal für Menschen mit Hund nach der großen Liebe. Und es gibt da auch jemanden, der ihr Herz rasch schneller und ihre Augen Funken sprühen lässt.
Wieder einmal viel zu schnell ist auch dieses Buch ausgelesen. Spannend, interessant, mit einer Prise Humor, viel Lokalkolorit und vielen sehr sympathischen Menschen kann ich es nur empfehlen.
Felicitas Gruber Gschlamperte Verhältnisse Diana Verlag, München ISBN 9783453359574 |
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Rezension von
© Gaby Hochrainer, München 2018
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