Der Parkhausmord von München
Am 15.05.2006 wird die Millionärin Charlotte Böhringer in ihrer Wohnung über der ihr gehörenden Parkgarage in München erschlagen. In einem spektakulären Indizienprozess wird ihr Lieblingsneffe Benedikt „Bence“ Toth wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt. Bis heute ist ein Unterstützerkreis aus Familie und Freunden von der Unschuld Bences überzeugt. Auch Bence selbst bestreitet die Tat bis heute.
Daniel Reinhard hat sich mit diesem Sachbuch auf die Suche nach der Wahrheit gemacht. Er kommt zu dem Schluss, dass es sowohl bei der Staatsanwaltschaft als auch bei der Verteidigung zu Ungereimtheiten gekommen ist; dass Sachen, die nicht gepasst haben, passend gemacht wurden. Es ist spannend und interessant zu lesen, aus welcher Sicht der Autor die verschiedensten Indizien sieht. Sehr gut finde ich, dass er Tatsachen, Indizien und verschiedenste Aspekte beleuchtet und genauestens aufführt. Sein Urteil kann sich der Leser nach all diesen Ausführungen selbst bilden.
Mich haben gerade die Ungereimtheiten, die Widersprüche, in die sich der Angeklagte immer wieder verstrickt hat und die Halbwahrheiten zu einem negativen Bild von ihm kommen lassen. Der Richter, der zu diesem Fall Recht zu sprechen hatte, war nicht zu beneiden. Und ich bin gespannt, ob es jemals zutage treten wird, ob Bence Toth wirklich seine Strafe zu Unrecht verbüßt hat.
Es ist mir selten so schwer gefallen ein Buch bzw. einen Fall zu bewerten. Aber die Ausführlichkeit und die Zusammenfassung haben mich stark beeindruckt. Daher bekommt das Buch von mir eine klare Leseempfehlung.
Daniel Reinhard Der Münchner Parkhausmord BoD Verlag, Noderstedt ISBN 9783752848205 |
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© Gaby Hochrainer, München 2018