Auf der Ostseehallig Hallig Hulhan bestehen die alten Riten und Bräuche noch. So muss die 16-jährige Marissa Bartelsen in einer sternenklaren Vollmondnacht eine Mutprobe bestehen, die ihr alles abverlangt, um in die Clique des Dorfes aufgenommen zu werden. Kurz darauf kehrt sie dem Dorf den Rücken und verschwindet.
30 Jahre später erreicht sie ein Brief ihres Vaters, dass er schwer krank ist und sie sehen möchte. Und Marissa macht sich auf den Weg dorthin, wo sie nie wieder hin wollte.
Eine Mutprobe verändert alles
Man kann sich gar nicht vorstellen, dass es heute noch so eingefleischte Gruppen gibt, die an den alten Riten und Bräuchen festhalten und diese immer noch an ihre Kinder weitergeben. Leonie Haubrich hat hier diese Mutprobe und vor allem die Angst der Kinder vor dem Dikjendülmann so eindrucksvoll beschrieben, dass ich Gänsehaut hatte und richtig mitgefiebert habe. Erschreckt hat mich auch, wie normal die Bewohner und auch die Kinder, bis auf ganz wenige, diese Bräuche immer noch weiterführen. Ich kann mir auch gar nicht vorstellen, wie man nur in seiner so total durch das Wasser begrenzten Welt leben kann und vor allem will.
Die Spannung steigt ab der ersten Seite. Ich meine selbst bei diesem Initiationsritus dabei zu sein und spüre, wie mir das Wasser langsam an den Beinen hochsteigt, alles klamm und nass wird. Es wird eine düstere sehr beklemmende Stimmung erzeugt, gegen die ich mich nicht wehren kann.
Leonie Haubrich hat mich hier in eine Welt mitgenommen, die für mich zum einen unvorstellbar ist. Andererseits aber auch fasziniert, dass ich dabei sein wollte. Ich lerne Menschen kennen, die eine so ganz andere Art zu leben und auf die Sicht des Alltags haben, dass auch gerade das sehr spannend ist zu erfahren. Aber auch Menschen wie Marissa, die ausbrechen. Ich habe es genossen auf dieser Hallig Mäuschen spielen zu dürfen.
Ein tolles Buch über interessante Menschen mit einem spannendem Hintergrund.
Leonie Haubrich Dünenkind Selfpublisher ISBN 9781097602834 |
---|
Der Beitrag enthält Affiliate-Verknüpfungen.
© Gaby Hochrainer, München 2019
Hey du,
das klingt ja gut – danke für die Vorstellung!
Liebe Grüße, Petra von Papier und Tintenwelten