Ksenia Konrad – Alles ausser fern

Ksenia Konrad kommt aus Russland, hat Germanistik studiert und nimmt sich in ihrer neuen österreichischen Heimat Menschen an, die Deutsch lernen wollen. Aber ihre Trainingskurse bieten so viel mehr als nur Grammatik und Vokabeln pauken. Und auch ich, der mir die Sprache praktisch in die Wiege gelegt wurde, habe bei den Grammatikregeln gemerkt, wie schwierig es für einen Außenstehenden sein muss, sich in diese für ihn ganz neue Sprache hinein denken zu müssen. Aber Ksenia Konrad bringt ihren Kursteilnehmern nicht nur die Sprache bei, sondern versucht auch eine menschliche Komponente in ihren Unterricht mit einfließen zu lassen.

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Interessant und lehrreich

Bei mir hat es schon so bis nach dem ersten Drittel gedauert, bis mir die Lektüre Spaß gemacht hat. Bis dahin war ich einfach nur genervt von den vielen Grammatikregeln. Ich kam mir vor, als sitze ich selbst in der Schule und muss meine Muttersprache neu erlernen. Aber dann kommt Bewegung in das Lernen und die Geschichte.
Ich lerne Ksenia in ihrer Vergangenheit kennen, kann gut nachvollziehen, dass sie genau wie ich den Handarbeits- oder Werksunterricht gehasst hat. Das Theaterspielen habe ich genau wie sie geliebt. Diese kleinen Anekdoten machen die Geschichte rund und lenken ein wenig von Perfekt und Plusquamperfekt ab. Sehr schön finde ich auch hier zu lesen, wie sich die „Schüler“ immer besser in die deutsche Sprache einfinden und dadurch Freunde und auch Arbeit finden.

Mit diesem Buch ist mir als Muttersprachlerin mal wieder klar geworden, wie schwer es für Migranten ist, unsere Sprache zu lernen. Ich wünsche allen, die dies tun wollen/müssen eine solch engagierte und empathische Trainerin wie Ksenia Konrad.

4 von 5 Sternen

Ksenia Konrad
Alles ausser fern.
Wie ich mich (fast unfallfrei) integriert habe – und die anderen auch

Haymon Verlag

ISBN 9783709934821

© Gaby Hochrainer, München 2019
Der Beitrag enthält Affiliate-Verknüpfungen.
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