Der erste Fall für Lady und Lord Mortimer im beschaulichen Mydworth. Nach ihrer großen Cherringham-Reihe im England der Gegenwart haben sich die Autoren in das beschauliche England der goldenen 20er Jahre gewagt. Die Mydwoth-Reihe spielt zwischen dem ersten und zweiten Weltkrieg. Mydwoth Manor ist ein für diese Reihe geschaffener Ort. Alleine schon durch die Zeit wird eine Atmosphäre geschaffen, die an Downton Abby erinnern kann. Alte Autos, die ruckelnd über die schmalen Straßen zwischen den hohen Hecken fahren. Viel Personal, welches sich um das Wohlbefinden seiner Herrschaften kümmert. Das Hörbuch lässt eintauchen in eine andere Zeit.
Die frisch vermählten Harry und Kat Mortimer kehren nach langer Zeit nach Hause zurück. Vielmehr ins Zuhause von Harry, der aus dem diplomatischen Diensten im Ausland zurückgerufen wurde. Seine Frau ist Amerikanerin und besucht das gute alte England zum ersten Mal. Als Lady Mortimer lernt sie die britische Gesellschaft und deren Gepflogenheiten kennen. Henry und Kat stellen die moderne Gesellschaft der Zeit dar, sind dennoch schon aus Tradition an die Einhaltung bestimmter Regeln ihres Standes gebunden. Kaum, dass beide auf mit Mydworth Manor eingetroffen sind, geschieht ein Mord in der feinen Gesellschaft. Gemeinsam beginnen sie zu ermitteln.
Wie andere Ratekrimis kann der Leser beziehungsweise Hörer an den Ermittlungen und Spekulationen teilhaben. Er wird in die Irre geführt und wieder auf die richtige Spur gebracht.
Es mag der ersten Folge dieser neuen Reihe geschuldet sein, dass es mir etwas zu viel England und Gesellschaft ist, etwas zu wenig Crime. Das Autorenduo hat sehr viel Beschreibung aufgewendet, um die durchaus sehr angenehme Atmosphäre aufzubauen, um das gesellschaftliche Millieu darzustellen. Der Kriminalfall geriet dabei in den Hintergrund. Doch wer die englische Atmosphäre liebt, wird dieses Hörbuch nicht bereuen. Ist es doch vergleichbar mit anderen Cosy-Crime-Büchern. Liebhaber der Geschichten um Miss Marple, Pater Brown u.a. werden dieses Hörbuch/ Roman mögen.
Das Hörbuch ist hervorragend gelesen. Klar, verständlich, keinesfalls emotionslos. Das Intro wurde mit Musik unterlegt, die an Sherlock Holmes oder auch an Edgar Wallace erinnert. Erstaunlicherweise eher an die 60er als an die 20 er Jahre .
Matthew Costello/ Neil Richards gelesen von Demet Fey aus dem Englischen von Sabine Schilasky Bastei Lübbe, Köln |
© Detlef Knut, Düsseldorf 2019
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