In der Bucht vor Monaco schippert die Jacht Celluloid der millionenschweren Reedereitochter Carla Tush, die gerade mit ihrem sündteuren Collier aus weißen Diamanten protzt, und ihres Mannes Ronald, dem wichtigsten Filmproduzenten Amerikas. Sie hat zur Party geladen und alle sind gekommen: der Duke of Surrey Christopher „Kit“ St. Yves, der dunkle Geheimnisse aus der Vergangenheit mit sich herum schleppt, mit seiner Verlobten Anne Fortescue; Sègoléne Pistou, die von sich behauptet, sie sei Romanautorin; Dame Zelda Monteserra, eine der besten Opernsängerinnen der Welt; Maya Fay, die gerade angesagte Filmgöttin; Graf Yuri Balaton, ein ungarischer Adelsmann; ein alter Freund Heinrich Weidemann; Lord und Lady Wrexley, der Lord war bis vor Kurzem Vizekönig von Indien; der Bankier Samuel Greenberg und einige Andere. Wer ist diese Rose Munroe, auf die Kit immer wieder angesprochen wird?
Monaco im Februar 1920
Der Abend schreitet voran, der Champagner fließt in Strömen, die Stimmung ist ausgelassen und die ersten Gäste machen sich schon wieder auf den Heimweg nach Monaco, als plötzlich Ronald Tush schreit „Carla ist tot“. Und ihr über alles geliebtes Diamant-Collier fehlt.
Gut, dass die berühmte Privatdetektivin Jackie Dupont am Hof des Fürsten von Monaco weilt und sich zusammen mit der Polizei des Mordes annehmen kann.
Da Carla Tush ihre Gäste bei deren Eintreffen einander vorstellt, lerne ich alle Beteiligten schon zu Anfang der Geschichte kennen. Alle haben ihre eigenen Charakterzüge, an denen ich sie sehr gut wiedererkennen kann. Jackie Dupont hat es nicht leicht, kann doch jeder der Gäste, der Band oder des Personals der Täter sein. Einige von ihnen haben sogar ein starkes Motiv.
Ich hatte so einige Anfangsschwierigkeiten mit der arroganten, etwas zu lauten, teilweise frechen Privatdetektivin, die ihre Frisur, den Bob, erfunden hat, die raucht wie ein Schlot, vor nichts und niemandem Respekt zeigt, die alles besser weiß, alles besser kann, für jeden Fall gerüstet ist, wirklich jeden kennt und fast jeder schuldet ihr noch einen Gefallen. Dazu passt ihr Hund, mit dem sie sogar den Fall bespricht. Über sich selbst gibt sie fast nichts preis und eine Frage stellt sich weiterhin: Wer ist sie wirklich?
Andersartigkeit hat überzeugen können
Aber irgendwie hat sie mich dann in ihrer Andersartigkeit doch überzeugen können und ich bin ihr bei ihren Ermittlungen bis zum erlösenden Ende gefolgt. Sie gräbt immer wieder neue Geheimnisse aus, von denen ich nicht weiß, ob die zum Fall gehören oder ob ich damit nur in die Irre geführt werden soll.
Der Schreib- und Erzählstil von Eve Lambert hat mir sehr gut gefallen und mich gleich um 100 Jahre zurück versetzt in die 20er Jahre und auch in die Sprache der Aristokratie. Vor jedem neuen Kapitel finde ich einen Brief, der in der damaligen Zeit geschrieben wurde. Geschrieben von verschiedenen Personen, Korrespondenz zwischen zwei Frauen, oder so geschrieben, dass man rätseln muss, was sie wohl zu bedeuten haben und ob sie für den Fall relevant sind.
Monaco in den Zwanzigerjahren
Bei der Auflösung war ich dann doch ein wenig überrascht. So hatte ich sie nicht kommen sehen. Und als Täter hatte ich auch jemand Anderen im Blick.
Jetzt, wo ich mich an Jackie, ihr loses Mundwerk und ihre Arbeitsweise gewöhnt habe, freue ich mich schon auf ihren nächsten Fall, bei dem ich ihr bestimmt wieder zur Seite stehen werde.
Eve Lambert
Die Tote mit dem Diamantcollier
Penguin Verlag
ISBN 9783328103752
© Gaby Hochrainer, München 2020
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