Als Lena Hagedorn, 34, einen Hilferuf von ihrer Tante Hilde bekommt, packt sie ihre Siebensachen und geht aus der Großstadt zurück auf´s Land in ihren Heimatort. Da der Laden „Für die Dame“ ihrer Tante nicht mehr zu retten ist, wird renoviert und „Lenas Leseparadies“ entsteht. Damit der Buchladen mehr Zulauf bekommt, bietet sie Lesungen an. Als nächstes kommt der Erfolgsautor Benjamin Floros, eine Mischung aus George Clooney und Brad Pitt mit einem Schuss Jonny Depp, der die ledigen Damen des Ortes anzieht, wie das Licht die Motten. Lena hält seine ultimative Liebesformel für absoluten Schwachsinn und lässt sich auf ein Experiment ein.
Die ultimative Liebesformel – absoluter Schwachsinn???
Was daraus entsteht? Das müsst ihr beim Lesen selbst heraus finden.
Ich habe schon einige Bücher von Ellen Berg gelesen und bin auch diesmal wieder ganz begeistert. Ich liebe ihren Humor, ihre Leichtigkeit des Schreibens und vor allem ihre aus dem Leben gegriffenen Protagonisten. Menschen wie Du und ich, manche vielleicht ein kleines bisserl chaotischer, aber alle so gut vorstellbar, dass sie real erscheinen.
Lisa, die mir anfangs etwas zu verträumt und in ihrer Einstellung Männern gegenüber naiv erschien, hat sich im Laufe der Geschichte zu einer supernetten, sehr sympathischen jungen Frau gemausert. Aber klar, wer wartet nicht auf den Prinzen auf einem weißen Pferd. Und wenn man hier und da schon runter gefallen ist, bzw. abgeworfen wurde, da hält man sich irgendwann etwas zurück. Aber unvermittelbar – Lisa doch nicht.
Benjamin dagegen kann mit Romantik gar nichts anfangen. Im Gegenteil – beweist doch die von ihm erfundene Formel, dass dass nur ein paar Dinge übereinstimmen müssen und schon klappt´s auch mit dem Mann/der Frau.
Lenas Freundin Michelle war lange Zeit nicht meine „Freundin“. Ich empfand sie einfach als zu engagiert, zu laut, zu anstrengend und teilweise auch übergriffig. Das hat sich aber dann gebessert.
Absolut liebenswert ist Tante Hilde
Absolut liebenswert ist dagegen Tante Hilde, die jedes Fettnäpfchen treffsicher findet, jede Situation noch peinlicher macht. So eine Tante hätte ich auch gerne gehabt.
Ich kann mir die kleine Buchhandlung in den verschiedenen Blautönen und den 5 gelben Sesseln – in einem liegt Kater Dewey – sehr gut vorstellen. Auch die anderen Örtlichkeiten und Lokalitäten finde ich sehr gut vorstellbar beschrieben.
Obwohl sich von Anfang an abzeichnet in welche Richtung es gehen wird und was mich erwartet, hatte ich auch bei dieser Geschichte, die das Leben genau so schreiben könnte, wieder ein paar wundervolle, leichte, unterhaltsame Lesestunden. Mit Menschen, mit denen ich mich in meinem Alltag auch gerne umgeben würde.
Gerne auch mal bei „Leise rieselt der Tod“ von Uli Aechtner reinstöbern.
Ellen Berg
Willst du Blumen, kauf dir welche
Aufbau, Berlin
ISBN 9783746635873
© Gaby Hochrainer, München 2020
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