»Dunkle Tage im Iberia Parish« von James Lee Burke ist ein weiterer Hardcore-Kriminalroman um den Polizisten Dave Robicheaux. In diesem Roman ist Dave Robicheaux tatsächlich Polizist, und zwar im Iberia Parish Sheriffs Department. Dort kümmert er sich um die alltäglichen Verbrechen, wie Unfälle mit Fahrerflucht, Straßenkriminalität, Handtaschendiebstahl, Alligatoren, die Schweine fressen und so weiter. Ansonsten ist Dave Robicheaux auch als Alkoholiker bekannt, der sich mal Privatdetektiv, mal als Detective beim New Orleans Police Department verdingt. Aber das ist in diesem Roman anders.
James Lee Burke lässt Dave Robicheaux den Alkohol besiegen
Dave Robicheaux erzählt zu Beginn von seiner Zeit bei einem Austauschprogramm der Polizei mit dem Miami Police Department vor zwanzig Jahren. Aber damals war er noch Trinker und musste zusehen, wie ein befreundeter Cop auf der Straße getötet wurde. Er konnte ihm nicht helfen, weil er zu dem Zeitpunkt betrunken war.
Burke holt im vorliegenden Roman die Vergangenheit in die Gegenwart. Dave Robicheaux ist trocken. Doch es ereignen sich einige Sachen rund um seinen Schreibtisch und Streifenwagen, von denen er der Meinung ist, dass sie zusammengehören. Vor allem tauchen Personen im Iberia Parish auf, welche aus Florida stammen und mit dem Tod seines Kumpels damals zu tun hatten. Das stinkt ihm mächtig.
Leben und die Geschichte von Louisiana
Wie bei den Romanen des in Montana lebenden Schriftstellers Burke üblich, gibt es viel Informationen über das Leben und die Geschichte von Louisiana. Ausgefeilte, dem Handlungsgeschehen angepasste Figurenbeschreibungen lassen die Dialoge in Bildern geschehen. Der trockene Dave Robicheaux von Burke gefällt mir gleich zehnmal besser, obwohl sein Protagonist auch in anderen Romanen sympathisch ist.
Die örtlichen Beschreibungen sind so angenehm zu lesen, dass man Lust darauf bekommt, hier urlaub zu machen. Trotz aller Verbrechen, die in diesen Krimis geschehen. Hier ist mal ein Zitat aus dem Roman, damit ihr einen Eindruck gewinnen könnt, warum ich mich in solchen Beschreibungen so sehr heimisch fühle.
Als ich am nächsten Morgen um halb sechs Uhr erwachte, hörte ich draußen Spottdrosseln singen und ein Boot von der Zugbrücke an der Burke Street flussabwärts schippern. Es war immer wieder schön, an einem Sommermorgen in unserem Haus aufzuwachen … Im blauen Licht der Morgendämmerung hörte ich Molly atmen, während draußen Miss Ellen Dechamps auf ihrer Veranda die Katzen rief und ich den Tag mit der absoluten Gewissheit begann. dass in unserem Leben das Gute immer gewinnen würde.
»Dunkle Tage im Iberia Parish« von James Lee Burke in der Übersetzung von Norbert Jakober
Alles in allem ist auch dieser Roman einer, den ich nicht missen möchte. Interessant, spannend, abenteuerlich und unterhaltsam! Total empfehlenswert!
James Lee Burke
Dunkle Tage im Iberia Parish
Aus dem Amerikanischen von Norbert Jakober
Pendragon, Bielefeld
ISBN 9783865327451
© Detlef Knut, Düsseldorf 2021
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