»Constable by the sea« von Nicholas Rhea

In dem Roman »Constable by the sea« erzählt Nicholas Rhea zehn Geschichten über seine Streifengänge während eines Sondereinsatzes zur Urlaubszeit an der Nordseeküste Englands. Nicholas Rhea hat mehrere Bände seiner Geschichten als Streifenpolizist bzw. Bobby in der Constable-Nick-Reihe veröffentlicht. Es sind in der Regel Kurzgeschichten und Anekdoten, die manchmal spannend, oft amüsant und für England-Fans ein Quell englischer Begebenheiten sind.

Nicholas Rhea aka Police constable Nick

Nur zwei kleine Begebenheiten möchte ich hier wiedergeben, damit ihr einen Eindruck bekommt.

Alles Geld für den Herrn

Im Küstenort wird seit geraumer Zeit der Spendenkasten für die kirchliche Kollekte ausgeraubt. Noch gibt es keinen Verdächtigen, aber PC Nick legt sich auf die Lauer und entdeckt einen Mann, der um die Kollekte der Kirche herum schlawenzelt. Zur Rede gestellt, offenbart er ihm, dass er all seinen Wochenlohn seiner Frau für den Haushalt gibt. Doch seine Frau ist vor kurzer Zeit so religiös geworden, dass sie sämtliches Geld der Kirche spendet. Während der Mann bereits Mahnungen wegen nicht bezahlter Rechnungen erhält, kann er seiner Frau nicht klarmachen, dass ist nicht rechtens ist, alles Geld der Kirche zu geben. Doch der Constable findet eine Lösung.

Der offene Laden

In einer anderen Geschichte sieht der Constable, dass ein Laden während der Nacht nicht geschlossen wurde. Die Tür lässt sich öffnen. PC Nick hat während des mehrmonatigen Einsatzes an der Küste meist Nachtdienst. Ganz schlimm ist seiner Meinung nach die Zeit zwischen drei und vier Uhr morgens. Nun gut, er informiert den Diensthabenden auf dem Revier, der den Ladenbesitzer auffordern will, seinen Laden abzuschließen. Der Constable setzt sich in eine Ecke des Ladens und wartet auf den Besitzer.

Doch die Müdigkeit muss ihn überwältigt haben. Als er wieder wach wird und nach draußen gehen will, um nach dem Verbleib des Ladeninhabers zuschauen, stellt er fest, dass er eingeschlossen ist. Verdammt, er hatte nichts bemerkt und er wurde nicht bemerkt. Aus dem Laden heraus ruft er nun selbst beim Besitzer an, doch dessen Frau sagt nur, dass ihr Mann nicht daheim ist, weil er nochmal los musste, um den Laden abzuschließen. Er gesteht ihr die missliche Lage.

In ähnlicher Weise liest man viele nette Episoden aus dem Tagesablauf eines Bobbys. Alles wirks sehr britisch, macht durchaus Spaß, obwohl es keine reinen Krimis oder gar Thriller sind.

Das Buch, welches ich im Original gelesen habe, lässt sich gut für besinnliche Stunden mit netter Lektüre empfehlen.

© Detlef Knut, Düsseldorf 2021
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