Eigenbedarf

«Eigenbedarf» von Michael Opoczynski

In Berlin herrscht der Miet(er)terror. Ein älteres Ehepaar sucht die Gesellschaft für unkonventionelle Maßnahmen auf, da der gesamte Block, in dem sich ihre Mietwohnung befindet, an einen mysteriösen neuen Eigentümer verkauft wurde.

Wohnungssanierung auf so extreme Art und Weise

Nun sollen alle Wohnungen saniert werden und das zwar auf so extreme Art und Weise, dass man sich erhofft, die Mieter so zu vertreiben, um anschließend die Luxuswohnungen teuerst zu verkaufen. Arbeiten werden angefangen und nicht weitergeführt, alte Fenster werden herausgerissen und keine neuen verbaut, sondern nur Folien zum „Schutz“ verklebt. Und das im Oktober, und das waren nur zwei Beispiele.

Die Gesellschaft nimmt sich dem Fall der Szymanskis an, damit sie in ihrer Wohnung verbleiben können, der Terror am Berliner Immobilienmarkt zumindest einen Dämpfer erhält und die Gerechtigkeit wieder hergestellt wird …


Michael Opoczynsky und der dritte Fall der Gesellschaft für unkonventionelle Maßnahmen

Eigenbedarf
Eigenbedarf

Dies ist der dritte Fall für die Gesellschaft für unkonventionelle Maßnahmen und der Autor greift wieder ein hochbrisantes, aktuelles und auch politisches Thema auf, dass er mit viel Biss und auch schwarzem Humor zu einer wunderbaren Handlung verbaut hat.

In seiner Gesellschaft treffen die unterschiedlichsten Charaktere aufeinander, doch jeder für sich ist mit seinen besonderen Kenntnissen und Fähigkeiten wichtig für die Gesellschaft. Das Zusammenspiel derer liest sich immer wieder sehr fesselnd und kurzweilig.

Ich mag Autoren, die es schaffen, politische und teils trockene Themen zu einem Roman zu verarbeiten, sodass ich als Leser trotzdem richtig Spaß habe und auch oft schmunzeln kann.

Michael Opoczynsky hat nunmehr zum dritten Mal bewiesen, dass er genau dies kann. Ich freue mich jedes Mal aufs Neue auf einen weiteren Fall der bunt zusammengewürfelten Gesellschaft mit ihrem Ehrenkodex: Gerechtigkeit schaffen, wo der Staat es nicht tut oder schafft.

Die Charaktere sind mir inzwischen alle gut bekannt und auch ans Herz gewachsen. Man trifft auf alte Bekannte, die perfekt miteinander zusammenarbeiten und auch Grenzen überschreiten, wenn es nötig ist. Schadenfreude spielt auch eine große Rolle, die der Leser wahrlich auskosten kann.

Neben der Haupthandlung gibt es auch hier wieder einen Nebenstrang, der meist die privaten Belange eines der Mitglieder betrifft und die Handlung sehr gut ergänzt und auffrischt. Denn so lernt man Nebencharaktere auch immer ein wenig intensiver kennen.

Fazit: Bitte mehr davon. Es mögen hoffentlich noch einige verrückte Anfragen an diese außergewöhnliche Gesellschaft für unkonventionelle Maßnahmen gerichtet werden.

Michael Opoczynski
Eigenbedarf
Benevento
ISBN 9783710900662

© Marion BrunnerBuchwelten, 2021
Der Beitrag enthält Affiliate-Verknüpfungen.

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