Viral. Blutrausch

«Viral. Blutrausch» von Mark Benecke und Dennis Sand

Innerhalb kürzester Zeit werden die Leichen zweier junger Frauen gefunden. Das besondere an ihnen ist, dass sie beide keine offensichtlichen Verletzungen haben. Lediglich beim genaueren Hinsehen findet der Leichenbeschauer kleine chirurgische Einschnitte an den Opfern, durch die ihnen fast das gesamt Blut entnommen wurde. Dadurch wirken beide Leichen schneeweiß und der Fall hat schnell den Namen „Schneewittchen-Morde“ erhalten.

Mark Benecke mit einem Krimi

Die Kommissarin Petersen holt sich zu ihren Ermittlungen Unterstützung von einem ehemaligen Kollegen, Bastian Becker, der inzwischen den Polizeidienst aufgegeben hat. Ein damaliger Fall hat ihn seelisch so runtergezogen, dass er nun als privater Ermittler mit seiner Partnerin Janina Funke selbständig ist.

Die Ermittlungen gestalten sich schwierig und die Kommissarin bekommt enormen Druck von oben, da die Öffentlichkeit sich einmischt und Demos veranstaltet, weil die Polizei nicht schnell genug handelt. Die junge Nachwuchspolizistin Alina Brinkmeier findet dann eine Spur zum modernen Vampirismus. Ist da wirklich was dran oder wird diese Spur nur so unbedingt als Lösung präsentiert, damit endlich Erfolge vorzuweisen sind … ?


  • Eventueller Spoileralarm

Crime Noir, Viral, Blutrausch. Das sind die Worte mit denen der Roman wirbt. Nun, für „Viral“ gibt es mir in der Handlung eindeutig zu wenig Internetaktion. Ja, nachher wird von einem YouTuber gesprochen, der über irgendwelche (Verschwörungs-)Theorien spricht, aber zu „Viral“ gehört für mich eindeutig mehr. Auch verstehe ich nicht wirklich, warum direkt nach der Auffindung der Opfer irgendwelche Leute in großen Mengen auf der Straße demonstrieren. Dass sich Bastian Becker das als Protagonist selbst auch gefragt hat, ist immerhin etwas. Das hätte etwas intensiver behandelt und besser dargestellt werden können.

Crime Noir und Blutrausch

Crime Noir und Blutrausch. Ja, es ist ein Krimi, das Noir hat sich mir nicht so wirklich erschlossen. Vielleicht wegen der neumodischen Vampir-Spur? Sicher bin ich nicht. Und einem Blutrausch bin ich in der Handlung leider auch nicht wirklich begegnet. Das einzige Blut im Krimi ist das Blut, das nicht mehr da ist.

Ebenso kam nie so wirklich raus, warum jetzt Bastian Becker so depressiv ist. All das wird nur angeschnitten. Dafür wird ausführlich erklärt, wie verschmuddelt die Wohnung und auch er selbst ist. Mehrfach wird auf den Dreck und die stinkenden Mülltüten hingewiesen. Warum er aber Geld für Zugtickets und Hotel hat, obwohl ihm sogar der Strom abgeschaltet wurde, habe ich auch nicht herauslesen können. Dann ist da noch der Zickenterror zwischen der Polizistin Alina Brinkmeyer und Bastian Becker, der mich wirklich extrem genervt hat. Und dann ist Brinkmeier urplötzlich total anders und steht voll hinter ihm? Auch die Auflösung des Falls war für mich sehr absehbar. Mir war schon lange klar, wer der Killer ist. Wobei die Szene in seinem Keller für mich die beste im ganzen Krimi war.

Man liest vielleicht raus, das mich der Krimi leider nicht überzeugt hat, wobei ich die Grundsatzidee sehr gut finde. Aber gepackt hat er mich nicht, dafür war mir zu viel zu oberflächlich und wiederum anderes viel zu übertrieben und in die Länge gezogen.

Optisch hat der Verlag ein schönes Buch abgeliefert. Die gebundene Ausgabe mit dem tollen Druck (auch im Buchdeckel innen) ist wirklich toll anzusehen. Die Motten erinnern, wie im Buch gegen Ende eine Stelle ebenso) ein bisschen an „Das Schweigen der Lämmer“, was aber beabsichtigt sein wird.

Mark Benecke / Dennis Sand
Viral. Blutrausch
Benevento
ISBN 9783710901409

© Marion BrunnerBuchwelten, 2022

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