Jedes Jahr im Dezember treffen sich 6 Freunde, zusammengeschweißt durch einen Kriminalfall und durch langjährige gemeinsame Polizeiarbeit, in Le Lavandou an der Côte d´Azur in Südfrankreich im Le Petit Hôtel. Kriminaloberrat des Bundeskriminalamtes Karl-Wilhelm Becker, den alle nur „Kim“ nennen, Alexandros Dimitriadis, Kommandeur der griechischen Küsenwache, der Niederländer Ruben van Dijk, der bei Europo gearbeitet hat, Gerichtsmediziner Kasimir Nowak aus Krakau, Kriminlogieprofessorin Geraldine Walker und die französische Interpolagentin Louanne Chevalier gönnen sich das kriminalistische Vergnügen im freundlichen Ambiente der winterlichen Côte d´Azur um dort einen von einer Schauspielgruppe inszenierten Mord zu klären. In diesem Jahr aber kommt es zu einem echten Mord. Alexandros Dimitriadis liegt erschossen im Keller und die Freunde tun sich nicht leicht bei ihrer Aufgabe seinen Mörder zu finden.
Die Geschichte hat mich leider nicht erreicht
Am ersten Tag der Geschichte werden die sechs Freunde ausgiebig vorgestellt. So nisten sie sich schnell in meinem Kopfkino ein und sind für mich gut vorstellbar. Sympathisch sind sie mir bis auf Kasimir absolut nicht. Genau so wie die Hotelbetreiber Claire und Hugo Martin. Den französischen Ermittler François Baptiste Lefèvre, der den Mordfall übernimmt und über den die 5 Freunde überhaupt nicht glücklich sind, kann ich mir ebenfalls gut vorstellen. Aber von ihm lässt sich die Gruppe nicht abhalten und beginnt eigene Ermittlungen anzustellen.
Ich will mir gar nicht vorstellen, wie sich Zimmermädchen Marisa gefühlt hat, als die Menschen oben im Hotel warten, bis sich endlich der Vorhang zu ihrem jährlichen Spiel öffnet, während sie unten im Keller einen realen Toten findet. Marisa hütet wie die anderen Mitwirkenden ein Geheimnis. Ob sie den Mörder gesehen hat?
Autor Jan Beinßen, der die Geschichte in sieben Tage unterteilt und sich einer recht einfachen Sprache bedient, lässt die Gedanken von jedem Mitwirkenden selbst erzählen und gibt mir so die Möglichkeit, die Geschichte und auch die Menschen aus verschiedenen Blickwinkeln kennenzulernen. Auch ihre Sorgen, Geheimnisse und Ängste kommen zur Sprache und was sie über die anderen aus ihrer Gruppe denken ist sehr interessant. Wie oben schon beschrieben, sind mir die allermeisten Menschen hier eher wegen ihrer Eitelkeit und ihrer Hochnäsigkeit unsympathisch.
Mir haben besonders die Beschreibungen der Umgebung sehr gut gefallen. Auch die Idee der Geschichte finde ich gut. Allerdings kommt bei mir nur sehr wenig Spannung an. Und die brauche ich bei einem Krimi einfach, sei sie auch noch so hintergründig. Unterhaltend ist „Der Wintermordclub“ allemal.
Jan Beinßen
Der Wintermordclub
Piper, München
ISBN 9783492318266
Rezension von
© Gaby Hochrainer, München 2022
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