Julie Moretti geht es nach dem Tod ihrer Nonna Guilietta und dem Auszug ihres untreuen Freundes nicht so richtig gut. Da flattert die Einladung zum 80. Geburtstag von Enna, der ehemals besten Freundin ihrer Oma nach Juist zu kommen, herein. Als Merle, ihre dortige Freundin aus Kindertagen auch noch Verstärkung für ihr kleines Café braucht, überlegt Julie nicht lange, legt ihre ursprünglichen Pläne auf Eis, packt ihre Koffer und macht sich auf zur Insel, an die sie so viele schöne Erinnerungen hat.
Ein absoluter Wohlfühlroman
Mit „Ein Apfelbaum am Meer“ habe ich eine für mich bisher unbekannte Autorin kennengelernt. Anne Barns hat es auch gleich auf meine Liste mit meinen Lieblingsautorinnen geschafft. Sie hat einen so einnehmenden, bildhaften und einfach wunderschönen Wohlfühlroman geschrieben, bei dem ich es sehr schade fand, als er ausgelesen war.
Im Jahr 1957 lerne ich die 16-jährige Giulietta mit ihrer Liebe zu ihren Apfelbäumen und ihre 4 Jahre jüngere Schwester Sophia, die unbedingt Schauspielerin werden will, kennen. Dann beginnt Julie ihre Geschichte zu erzählen.
Ich habe den Duft der verschiedenen Äpfel in der Nase. Bei den vielen Leckereien, egal ob warmer Apfelkuchen oder italienisches Gebäck, die man in Merles Café bekommt, läuft mir das Wasser im Mund zusammen. Und bei den Beschreibungen von der kleinen Nordseeinsel und den Menschen, die ich hier kennenlerne, komme ich gleich in Urlaubsstimmung.
19 leckere Rezepte aus Nonna Guiliettas Rezeptbuch und eine kurze Leseprobe zu „Apfelkuchen am Meer“ runden die Geschichte gekonnt ab.
Ein wundervoller Wohlfühlroman, der mich mit einer interessanten Familiengeschichte, einer alten Freundschaft, einer alten und einer jungen Liebe und jeder Menge Gebäck sehr gut unterhalten hat.
Anne Barns
Ein Apfelbaum am Meer
HarperCollins
ISBN 9783365001257
Rezension von
© Gaby Hochrainer, München 2023
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