Mit dem historischen Roman »Das Geheimnis des Blauen Skarabäus« stellt Rebecca Michéle einen Abenteuerroman vor, dem es vom Thema her nicht an einer gewissen Ähnlichkeit mit Indiana Jones mangelt. Es verschwinden Menschen, es geschehen Verbrechen, aber es ist mitnichten ein herkömmlicher Kriminalroman.
Die Handlung spielt zu Beginn des 20. Jahrhunderts im südenglischen Cornwall und in Ägypten. Die Entdeckung des Grabes von Tutanchamun steht noch bevor.
Ein Skarabäus und sein dunkles Geheimnis
Alexander Vanson ist Ägyptologe und auf der Suche nach einem besonderen Grab. Ihm geht es nicht um Gold und Reichtum, ihm geht es um das kulturelle und historische Wissen für die Menschheit. Da wird ihm von einem Fremden ein Armreif zum Kauf angeboten. Er denkt an den bevorstehenden Geburtstag seiner Tochter Cleopatra, genannt Cleo, die weit von ihm entfernt in Cornwall bei der Tante lebt. Doch kurz darauf wird der Fremde tot aufgefunden.
Cleo ist schließlich die Hauptperson, die Protagonistin, dieses Romans. Ihre Mutter, sie und auch der Vater entstammen einfachen Verhältnissen. Nach dem Tod der Mutter wird Cleo von der Tante aufgezogen, während der Vater sich in Ägypten aufhält.
Durch missliche Umstände gelangt Cleo zu den Herrschaften von Tredennick Manor. Obwohl die Tredennicks ganz besonderen Standes sind, wird sie deren Tochter, später auch dem Bruder eine gute Freundin.
Als Cleos Vater schließlich in Ägypten spurlos verschwindet, sind die Freundschaften in Cornwall so fest, dass ihr die Reise nach Ägypten finanziert wird, um den Vater zu suchen.
Mit vielen Cornwall-Krimis und anderen historischen Romanen hat Rebecca Michele bereits bewiesen, dass sie aus umfangreichen Recherchematerial sehr spannende, unterhaltsame und schließlich auch viel Wissen vermittelnde Romane erschaffen kann.
Zu Beginn der 1920er Jahre sind die Klassenunterschiede in England noch viel stärker als heute. Der Unterschied zwischen den Dienstboten und den Herrschaften wurde von der Autorin sehr deutlich gezeichnet und entbehrt nicht einer gewissen Ähnlichkeit mit den Verhältnissen auf Downton Abbey. So war England halt zur damaligen Zeit. Rebecca Michéle hat das wunderbar in Worte gefasst.
Wer nicht mit der falschen Erwartung eines Kriminalromans an diesen Roman herangeht wird einen herrlichen Abenteuerroman mit Intrigen und Geheimnissen zu lesen bekommen. Mit diesem Roman kann man sehr gut in das alte Ägypten reisen. Und mir war manchmal so, als würde mir beim Lesen Peter Ustinov in der Figur des Hercule Poirot begegnen.
Sehr empfehlenswert!
Rebecca Michéle
Das Geheimnis des blauen Skarabäus
dtv
ISBN 9783423219747
Rezension von:
© Detlef Knut, Düsseldorf 2023
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