Sarah ist eine leidenschaftliche Bücherjägerin, Sammlerin alter Karten und geschickte Restauratorin. Sie hegt eine tiefe Zuneigung zu Manuskripten und antiken Landkarten und findet im Umgang mit Büchern mehr Vertrautheit als im Kontakt mit Menschen.
Nach dem Verlust ihrer geliebten Tante Amalia, die sie und ihre Schwester großgezogen hat, lebt Sarah in Zurückgezogenheit in der prächtigen Kölner Villa ihrer Tante, umgeben von einem üppig wuchernden Garten. Begleitet wird sie nur von ihren treuen Schildkröten Bonnie und Clyde.
Elisabeth Beer: Die Bücherjägerin
Doch plötzlich ändert sich alles, als Benjamin, ein junger Bibliothekar aus London, unerwartet vor ihrer Tür steht. Seine Bitte an Sarah lautet, ihm bei der Suche nach einer alten römischen Straßenkarte beizustehen – ein Auftrag, den Amalia kurz vor ihrem Tod übernommen hatte. Obwohl Sarah zögert, fasst sie den Entschluss, sich auf das Abenteuer einzulassen.
Gemeinsam mit Ben begibt sie sich auf eine Reise, die sie durch Frankreich und England führt. Während sie Atlanten, zahlreiche Fragen und ihre geliebten Schildkröten im Gepäck haben, tauchen sie ein in die Welt der Bücher und Karten sowie in Amalias geheimnisvolle Vergangenheit. Diese Reise wird das Leben der Protagonistin auf wunderbare Weise verändern.
herzliche und feinsinnige Atmosphäre
Der Roman verströmt eine herzliche und feinsinnige Atmosphäre, die sich um Themen wie Familie, Abschied, die faszinierende Anziehungskraft von Büchern und die Kraft der Liebe rankt. Die Geschichte führt uns in die Kindheit von Sarah, als sie und ihre Schwester Milena durch den tragischen Flugzeugabsturz ihrer Eltern zu Waisen werden.
In der Obhut ihrer Tante Amalia, der Schwester ihrer Mutter, erfahren sie Zuflucht in einer stattlichen Villa nahe Köln, umgeben von einem weitläufigen Garten. Amalia, eine leidenschaftliche Sammlerin von Büchern und Karten, teilt ihre Leidenschaft mit Sarah, und diese Bindung wird zur Grundlage für Sarahs spätere Berufung als Restauratorin von historischen Büchern und Dokumenten.
Nach dem Verlust von Amalia lebt Sarah in tiefer Zurückgezogenheit in der Villa, umgeben von Büchern, die ihre treuesten Gefährten werden. Doch das Erscheinen von Benjamin, einem Gelehrten und Bibliothekar aus der British Library in London, bricht diese Einsamkeit auf. Mit der Faszination für die römische Straßenkarte, die Amalia vor ihrem Tod in Bewegung gesetzt hat, beginnt eine aufregende Reise. Diese führt sie von einem Weingut in der Champagne über London bis hin zu einem Herrenhaus in Essex.
Themen um alte Bücher
Der Roman entfaltet sich um die Themen alter Bücher und die Suche nach dem ersten Teil einer zwölfteiligen mittelalterlichen Kopie einer antiken Straßenkarte. Er behandelt Verlust, Trauer und die vielschichtigen Dynamiken menschlicher Beziehungen. Die Beziehung zwischen Amalia und ihren Nichten, die durch den Satz „Das kriegen wir schon hin“ geprägt ist, symbolisiert Kontinuität und Halt inmitten des Wandels.
Sarah, die Erzählerin, beleuchtet sowohl die Schatzsuche nach dem historischen Artefakt als auch ihre persönliche Lebensgeschichte. Dies verleiht dem Roman eine intensive Ich-Perspektive. Die chronologische Erzählweise führt uns durch die Recherchen und die Reise, während zahlreiche Rückblenden in Form von Sarahs Erinnerungen an prägende Ereignisse ihrer Jugend sowie ihre Bindung zu Amalia eingestreut sind. Die Erzählweise ist empathisch, humorvoll und äußerst angenehm zu lesen.
faszinierende und spannende Suche
Das Buch stellt eine faszinierende und spannende Suche nach einem wertvollen historischen Dokument dar. Die sympathischen Charaktere fügen sich harmonisch in die Geschichte ein, und das Resultat ist ein rundum gelungenes Werk, das ein bereicherndes Leseerlebnis verspricht.
Elisabeth Beer
Die Bücherjägerin
DuMont
ISBN 9783832166380
© Manuela Hahn – Lesenswertes aus dem Bücherhaus, 2023
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