„Lockenwickler-Mafia: Gestorben wird später“ von Marina Hammerle-Niesporek und Carmen Albrecht

Das denkt sich auch Maria-Luise Huber, deren Mann Willi verstorben ist. Sein letzter Wunsch: er will in Hamburg ins Meer verstreut werden. Alleine diesen letzten Weg mit ihrem Mann anzutreten, traut sich Maria-Luise aber nicht.

Außergewöhnliche Situationen erfordern außergewöhnliche Maßnahmen

Also müssen ihre beiden besten Freundinnen, die lebenslustige Lisbeth Angerer und die ehemalige Allgäuer Bäuerin Kreszenzia „Zenzi“ Sedlmeier mit.

Was die drei rüstigen Mitsiebzigerinnen dabei alles erleben, das lest ihr in der Krimikomödie „Lockenmafia – gestorben wird später“ von Marina Hammerle-Niesporek und Carmen Albrecht.

Ich kann Willis Wunsch so gut verstehen. Hamburg ist aber auch eine tolle Stadt. Da ich selbst erst vor 2 Wochen für ein paar Tage dort war und auch die Reeperbahn besucht habe, war ich sofort mittendrin in dieser skurrilen, amüsanten und spannenden Geschichte.

In Kapitel 1, das im Jahr 1952 spielt, lerne ich die drei Mädels an ihrem ersten Schultag kennen und erfahre, wie sie sich kennengelernt haben und ihre immer noch andauernde Freundschaft begann. 70 Jahre später fahren die drei Damen mit dem Zug nach Hamburg um die Asche von Maria-Luises Mann dort zu verstreuen. Als dabei zwei Koffer vertauscht werden, beginnt eine spannende und aufregende Jagd nach der Urne mit Willis Asche.

eine Geschichte, wo mein Kopfkino gar nicht anders konnte

Dies ist wieder so eine Geschichte, wo mein Kopfkino gar nicht anders konnte als sich gleich nach den ersten Seiten einzuschalten. Vor allem nach einem Umstyling der drei hat es sich schier überschlagen. Einfach köstlich. Ich bin aus dem Schmunzeln gar nicht mehr raus gekommen.

Die beiden Autorinnen haben die Menschen, die ich hier kennenlerne, alle so detailliert und menschlich beschrieben, dass ich sie alle schnell vor Augen hatte. Zu meinen absoluten Lieblingen haben sich da vor allem Zenzi mit ihrem Allgäuer Dialekt, Markus Odenwald, ein sehr hilfsbereiter Rocker und Kommissarin Lisa Schmidt, gemausert. Aber auch alle anderen Personen sind so angelegt, dass ich mit den meisten von ihnen gerne befreundet wäre. Naja, mit Lisas Chef und den Mitgliedern der Mafia, bis auf einen, eher nicht.

Witz, Spannung, ganz eigener Humor

Auch wenn die Geschichte absolut unrealistisch klingt, mich hat sie mit ihrem Witz, der Spannung, dem ganz eigenen Humor von Zenzi und dem Einblick auf die Reeperbahn blenden unterhalten. Und nach dem Cliffhanger am Schluss, denke und hoffe ich, dass die drei Mädels bald wieder in ein neues Abenteuer schlittern.

Rezension von
© Gaby Hochrainer, München 2023
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