Auf ihrer Klassenfahrt nach Sylt entdecken in „Brisantes Sylt“ die Freunde Jannick und Ben im Hörnumer Leuchtturm einen Körper von der Decke hängend, der nur von einem Seil um den Hals gehalten wird. Ihr Sinn nach Abenteuer und Entdeckungen ist schlagartig vorbei.
Auch der vierte Küstenkrimi „Brisantes Sylt“ hat mich begeistert
Aber wer hatte einen solchen Hass auf den erfolgreichen Musikproduzenten Maximilian Bahlbeck, dass er sein Leben lassen musste? Dass es in diesem Umfeld noch weitere Morde auf die gleiche Art geben wird, ahnen die ermittelnden Kommissare Silja Hansen und Eike Norden von der Kripo Sylt da noch nicht.
Ich habe mich mit Silja und Eike, die ich schon in ihren ersten Fällen kennengelernt habe, so gefreut, dass sie endlich den provisorischen Container verlassen konnten und zurück in das sanierte Polizeirevier gezogen sind. Ich mag die beiden Kommissare mit ihren Ecken und Kanten sehr. Und auch hier gibt es wieder einiges über ihr Privatleben, was sie mir noch näher bringt. Um Silja hatte ich am Ende noch richtig Angst. Kripoleiter Henning Petersen mischt sich diesmal nicht nur in die Ermittlungen ein. Er arbeitet auch tatkräftig dabei mit. Immer unterbesetzt haben sie endlich einen neuen jungen Mitarbeiter, Felix Neumann dazu bekommen. Ich finde es so klasse, wie er anfangs versucht seine eigene Work-Life-Balance im Team zu finden, die so gar nicht zum Polizeialltag passen will. Aber er mausert sich zu einem richtig guten Teammitglied, der mit seinen Fähigkeiten einiges zum Fortgang der Ermittlungen beitragen kann.
Auch Eikes seit Jahren arbeitsloser Freund Nils hat in „Brisantes Sylt“ wieder die tollsten Ideen, wie er schnell richtig viel Geld verdienen kann. Er bringt mich mit seinen Gedanken immer wieder zum schmunzeln. Aber sein neuester Einfall, Touristen verschiedene Abenteuer-Schatzsucher-Touren anzubieten, gefällt nicht nur mir. Und bei einer der Touren… Nee, dazu verrate ich nicht mehr.
Fall um einen erhängten Musikproduzenten
In diesem Fall um den erhängten Musikproduzenten tauche ich ein in die glamouröse und nicht immer risikofreie Welt der Musikbranche. Wobei ich sagen muss, Bahlbeck war wohl auch kein einfacher Mensch. Ganz im Gegenteil. Was ich da so von seiner Ex-Lebensgefährtin gehört habe… Und auch seine derzeitige Liebschaft scheint ihm nicht viele Tränen hinterher zu weinen. Aber es lässt nicht nur er sein Leben, auch zwei andere Menschen aus seinem direkten Umfeld erwischt der Mörder. Es hat lange gedauert, bis die Ermittlungen Früchte tragen und die Kommissare hier durch einen Zufallsfund einen Durchbruch erzielen. Aber ich gestehe – mit diesem Mörder und seinem Motiv, das ich sogar nachvollziehen kann, habe ich nicht gerechnet. Da hatte ich ganz andere auf dem Schirm. Spannung ist ab der ersten Seite da und steigt kontinuierlich an. Besonders der Schluss ist hier richtig dramatisch.
Auch diesmal bin ich begeistert von den Beschreibungen meiner deutschen Lieblingsinsel. Wenn ich mit den Kommissaren im Auto sitze und von Westerland runter nach Hörnum fahre oder auch nach Kampen, wo die herrlichsten Anwesen stehen, bekomme ich immer Sylt-weh. Leider ist meine Reise dorthin hiermit schon wieder zuende.
Nach dem Nachwort und der kurzen Vorstellung des Autors stellt er mir die ersten drei Bänder seiner Sylt-Reihe kurz vor. Und ich freue mich nun schon auf Band 5.
In „Brisantes Sylt“ haben es die Kommissare mit einem Netz aus Intrigen, Lügen und Rache zu tun. Und irgendwie hat jeder ein Geheimnis, das nicht ans Licht kommen soll.
Mir haben diese gemeinsamen Ermittlungen wieder sehr gut gefallen. Ich konnte mit rätseln, habe mich auf falsche Fährten locken lassen, habe viele interessante Menschen kennengelernt und der Blick vom Hörnumer Leuchtturm ist bei gutem Wetter einfach bombastisch. Ich komme sehr gerne wieder.
Patrick Burow
Brisantes Sylt
Selfpublishing
ISBN 9798323027880
Rezension von
© Gaby Hochrainer, München 2024
Was es sonst noch gibt: Bücher, die gefallen
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