Im kalten Januar 1886 lernt die Zirkustochter Franzisca in dem Roman „Ein freies Leben“ den afrikanischen Dompteur Ikechukwu mit seinem Elefanten Carl kennen – und sehr schnell lieben. Ihr Vater Juan, der einen Wanderzirkus leitet, hat Ike mit seinem Carl als Sensation eingestellt um wieder mehr Publikum zu erreichen. Gerade haben sie ihr Zelt in dem spanischen Dorf Barrancosol aufgestellt, als Ende Januar eine Lawine einen großen Teil des Dorfes unter sich begräbt. Ike und Carl sind verschwunden und Franzisca setzt alles daran, ihren Liebsten zu finden. Was ihr schließlich auch gelingt.
Liebe gibt nicht auf – „Ein freies Leben“
Was sie auf ihrem Weg zu ihm von Valencia über Marseille, Paris und Köln nach Hamburg und dann dort alles erlebt um mit ihrer großen Liebe in Freiheit leben zu können, das hat Autorin Heike Fröhling sehr gut recherchiert und nachempfunden in diesem Buch dargestellt.
Ich habe mit den beiden gelitten, gehofft und gebangt, dass sie ihr Ziel auf einem Schiff in die neue Welt zu kommen, erleben werden.
Heike Fröhling hat mir das Leben der unteren Bevölkerungsschicht Ende des 19. Jahrhunderts sehr gut nahe gebracht. Ich erfahre wie sie damals gelebt haben, von Rassismus, von der Unterdrückung der Arbeiterklasse, von Armut, von Sensationsgier. Frauen hatten zu der Zeit überhaupt keine Rechte. Sie waren auf das Wohlwollen der Männer angewiesen. Gut, dass Franzisca sich darum nicht schert.
Sehr gut gefällt mir auch die Aufmachung des Buches. Jeder benannte Tag, der einem neuen Kapitel voran steht, ist kalligrafisch wunderschön ausgearbeitet, was mich persönlich noch näher an die dort beschriebene Zeit heran bringt.
Dazu der Hamburger Dialekt von Frieda Braun, einer Frau, die den Liebenden immer wieder helfend zur Seite steht. Ich hatte den Hafen, die Schiffe und die Weite des Hinterlandes direkt vor mir.
Ein sehr gut recherchierter Roman, der mich mitgerissen und gut unterhalten hat und den ich gerne weiter empfehle.
Heike Fröhling
Ein freies Leben
Selfpublishing
ISBN 9788327931602
Rezension von
© Gaby Hochrainer, München 2024
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