»Keine Kompromisse« von Lee Child

In »Keine Kompromisse« (Originaltitel: Make me) von Lee Child, den Band 20 der Jack-Reacher-Reihe, begibt sich Jack Reacher in das Dorf Mother’s Rest, um das Geheimnis eines mysteriösen Namens zu lüften. Als er dort ankommt, wird er jedoch mit einer Reihe von verstörenden Ereignissen konfrontiert, die ihn in einen furchteinflößenden Fall verwickeln. Zusammen mit der ehemaligen FBI-Agentin Michelle Chang beginnt er eine gefährliche Suche nach der Wahrheit, die sie bis an ihre Grenzen bringt. Mit gewohnter Härte und Intelligenz kämpft Reacher gegen skrupellose Gegner, um die dunklen Machenschaften hinter Mother’s Rest aufzudecken.

Jack Reacher geht keine Kompromisse ein

Es beginnt wieder, in dem Jack Reacher aus einem Zug aussteigt, weil er neugierig ist. Seine Neugierde bezieht sich auf den Namen des Ortes, an dem der Zug hält. Irgendwo im Nirgendwo ein Ort mit dem Namen Mother’s Rest. Wie kann ein Ort so heißen, das will sich Jack Reacher genauer anschauen.

Parallel dazu bemüht sich die Privatdetektivin Chang ihren Partner zu finden, der offenbar in diesem Nest recherchiert hatte und nun plötzlich verschwunden war, nachdem er Chang um Hilfe gebeten hatte. In diesem kleinen Ort mit ca. 2500 Einwohnern kreuzen sich natürlich die Wege von Reacher und Chang. Doch Chang (ehemals FBI-Agentin) erkennt, dass sie Unterstützung gebrauchen kann. Reacher ist nur allzu gerne Willens, bevor es ihm zu langweilig wird, ihr bei der Suche nach ihrem Partner zu helfen.

In weiten Teilen ist dieser Roman ein Zwei-Personen-Stück. Abgesehen von wenigen Statisten und Interviewpartnern bei der Ermittlung mit denen Reacher und Chang zusammentreffen, sind sie selbst der Dreh- und Angelpunkt des Romans.

Was so harmlos begann …

Aufgrund von Jack Reachers angeborener Neugier werden einige Handlungen und Details über Prozesse, Gegenstände und Erkenntnisse ausführlich erklärt. Die Beschreibungen von Waffen und anderen technischen Aspekten wirken beinahe wie aus einem Lehrbuch. Allerdings wären an einigen Stellen weniger detaillierte Erklärungen ausreichend gewesen. Reacher ist bekannt für seine mathematischen Berechnungen, um die Wahrscheinlichkeit bestimmter Ereignisse einzuschätzen. In »Keine Kompromisse« wäre er nicht er selbst, wenn er dies nicht ebenfalls anwenden würde.

Im Verlauf der Ermittlungen von Reacher und Chang werden regelmäßig kurze Kapitel oder Szenen eingefügt, die die Aktivitäten der Verbrecher zeigen. Offensichtlich werden sie bei ihren Verbrechen in diesem kleinen Ort gestört, ohne zu wissen, wer sie stört und warum. Natürlich ist es ihr Ziel, die beiden Ermittler zu jagen und auszuschalten. Gelingt ihnen das?

Im Showdown am Ende des Thrillers gibt es schließlich bedeutende Überraschungen. Lee Child enthüllt den Lesern, was wirklich hinter den Verbrechen steckt, die von Jack Reacher und seiner neuen Partnerin aufgedeckt wurden. Es ist schwer vorstellbar, aber letztendlich wird es in lebhaften und detaillierten Worten beschrieben. Verrückte Überraschungen.

Rezension von:
© Detlef Knut, Düsseldorf 2024
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