Der Autor Armin Achtmann hat mit „Das ist nicht das Rohe vom Ei“ nicht nur die Geschichte der Freunde Ludwig und Rainer aufgeschrieben. Er erstellt hier ein atmosphärisches Bild der frühen 1980er Jahre in Berlin mit Menschen, die genau in diese Zeit passen.
„Das ist nicht das Rohe vom Ei“ – Die 1980er Jahre in Berlin
Im Januar 1983 lerne ich die Freunde Ludwig und Rainer kennen. Ludwig, der nach einem Streit mit seiner Freundin Simone ihre Wohnung verlassen muss und versucht bei seinem Freund Rainer, der hier in Berlin-Kreuzberg nur ein paar Häuser weiter wohnt, unterzukommen. Hier erfahre ich auch, wie sich die Beiden, die seitdem unzertrennlich sind, nach einer Schlägerei kennengelernt haben und nehme an ihrem Leben teil. Ich begegne Fred und Andreas und den Kunststudentinnen Steffi und Nicole aus Böblingen.
Steffi spielt nach einer versuchten Vergewaltigung in ihrem Hausflur später noch eine größere Rolle. Mit Marcus und Klöte, der in Büsum seinen Onkel Fritze mit Haus hat, das sich aber als nicht besonders lebenswert herausstellt, mache ich einen Ausflug an die schöne Nordsee und erlebe die damaligen Grenzkontrollen, wenn man von West-Berlin durch die DDR in den Westen wollte. Nicht das Rohe vom Ei. Dietmar Iserlohn, der mit dem Generalschlüssel seiner Mutter einen genialen Coup in der Tiefgarage plant und seine Freunde da mit reinziehen will.
Was dabei heraus kommt, erfahre ich fast zum Schluss des Buches. Kerstin und Manuela lernen Rainer und Marcus beim Baden am Wannsee kennen. Und auch Krankenschwester Emma und Heiko, der so gerne DJ sein will, gehören zum Freundeskreis von Ludwig. Sie alle versuchen sich mit den Schwierigkeiten des Lebens auseinander zu setzen. Was nicht immer allen gleich leicht fällt.
Bildhafte und detaillierte Beschreibungen der Orte
Bei den bildhaften und detaillierten Beschreibungen der Orte an denen sie sich aufhalten, habe ich immer wieder Bilder vor Augen. Erinnerungen an meinen Aufenthalt in Berlin von 1972 werden schnell wach. Die Sprache, die Armin Achtmann verwendet, passt genau in diese Zeit. Die Dialoge machen die Geschichte so lebendig und die Charaktere richtig nahbar. Ich hätte mir hier und da noch ein bisserl mehr berlinerisch gewünscht.
Unterteilt in 32 Kapitel schafft es der Autor viele einzelne Begebenheiten wie ein rohes Ei zu einem großen Ganzen zu verschmelzen. Eine Geschichte, in der Freundschaft, Vertrauen und Zusammenhalt an allererster Stelle stehen. Von jungen Menschen, die gemeinsam auf der Suche nach Recht und Gerechtigkeit sind und die auch schwierige Situationen meistern. Die in einer geteilten Stadt nach ihrer Freiheit suchen.
Ein abwechslungsreicher Roman „Das ist nicht das Rohe vom Ei“ voller Emotionen und Spannungen mit interessanten jungen Menschen, die deren Geschichte und die Geschichte Berlins in den 1980er Jahren zum Leben erweckt. Eine Geschichte, die mich sehr gut unterhalten hat.
Armin Achtmann
Das ist nicht das Rohe vom Ei
Selfpublishing
ISBN 9783982601120
Rezension von
© Gaby Hochrainer, München 2024
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