In „Kalte Erlösung“ wird ein Mann mit Stacheldraht als Paket verschnürt und mit tiefen Stichwunden im Oberkörper in einem Hotelzimmer in Frankfurt gefunden. Kommissarin Mara Billinski, im Präsidium als „die Krähe“ bekannt, findet schnell heraus, dass es sich bei dem Toten um einen angesehenen RA handelt, der sich regelmäßig mit einer Prostituierten getroffen hat. Darina Ivanova gilt als Hauptverdächtige, wird ausgerechnet von Maras Vater Edgar verteidigt und aus der U-Haft geholt. Sie wohnt sogar zeitweise bei ihm. Als ein weiteres Opfer, bei dem Stacheldraht ebenfalls eine Rolle spielt, in ihrer Gärtnerei gefunden wird, stellt sich die Frage nach einer Gemeinsamkeit. Mara ist sich sicher, dass sie es hier mit dem gleichen Täter zu tun hat.
Das Böse vergisst nie – „Kalte Erlösung“
Außerdem geht die Suche nach dem Verbrecher weiter, der als POLARIS der Polizei immer einen Schritt voraus ist. Da sie ihm immer näher zu kommen scheinen, schaltet sich auch Nordins Chef Joakim Lundmark in die Ermittlungen ein. Und auch Nordin wird weiterhin von der schwedischen Polizei im Auge behalten. Denn einige glauben immer noch nicht an seine Unschuld beim Tod seiner Frau.
Für mich ist „Kalte Erlösung“ das erste Buch aus der Feder von Leo Born, das ich gelesen habe. Und ich frage mich, warum ich bisher nicht auf diesen grandiosen Autor aufmerksam geworden bin. Er hat mich mit seinem Erzählstil, der Spannung, die er ab der ersten Seite aufbaut und den überraschenden Wendungen, die dem Fall immer neue Richtungen geben, absolut überzeugt.
Überzeugt hat mich auch Mara Billinski, die Krähe, die mit ihrer manchmal schroffen, sehr direkten Art leicht aneckt; die ihren eigenen Weg geht und sich nur selten etwas sagen lässt. Aber ihr Erfolg bei den Ermittlungen gibt ihr recht. Auch wenn sie sich wie hier mal wieder selbst in Gefahr bringt. Woran auch Nordin, mit dem sie zusammen lebt, nicht ganz unschuldig ist.
Aber nicht nur der Fall, den Mara und ihr Team diesmal zu lösen haben, hat mich gefangen genommen. Auch die Geschichte von Gregorio Ayala, der sich Goyo nennt, hat mich fasziniert. Aufgewachsen in Mexico mit seinem älteren Bruder Santiago, der plötzlich verschwindet, seiner Mutter Ximena, die er über alles liebt und die ebenfalls eines Tages verschwunden ist, und seinem jähzornigen und gewalttätigen Vater Rodrigo hat er keine leichte Kindheit. Hier wird in ihm das Böse geweckt. Goyo lerne ich in kurzen Kapiteln immer besser kennen und ich habe immer darauf gewartet, ob, wann oder wie er in diesem Fall auftauchen wird. Seine Rolle hier finde ich einfach grandios.
Ein weiterer Mann, der sich meine Sympathien sehr schnell gesichert hat, ist Jan Rosen, ein ehemaliger Kollege von Mara, der jetzt als IT-ler im Keller des Präsidiums sitzt. Das spannende bei ihm ist auch, dass er mit einer Frau zusammen ist, die POLARIS aus einer persönlichen Situation heraus kennt. Auch für Rosen ist Dienst nach Vorschrift ein Fremdwort und er ist immer zur Stelle, wenn Mara ihn braucht. Und bei diesem Fall wächst er, wie ich finde, über sich hinaus.
Ich habe mir vorgenommen auch die ersten 8 Fälle an denn Mara Billinski beteiligt ist, noch zu lesen. Dann werde ich aber bei Band 1 anfangen. Denn ich hatte hier und da das Gefühl, dass mir kleine Details, gerade aus ihrem Leben, fehlen um sie noch besser verstehen zu können.
Mit dem Thriller „Kalte Erlösung“ habe ich einen neuen Autor kennengelernt, der mich mit dieser Geschichte einfach begeistert hat. Der mir Gänsehaut beschert hat und ich mich beim Lesen zusammenreißen musste um meine Nägel nicht zu malträtieren. Durch den ich Hochspannung ab der ersten Seite bekommen habe, der mich gepackt und an seine Geschichte gefesselt hat. Und der mich unfassbar gut unterhalten hat.
Leo Born
Kalte Erlösung
Lübbe, Köln
ISBN 9783404194124
Rezension von
© Gaby Hochrainer, München 2025
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