Wie ein Leuchten in tiefer Nacht

Jojo Moyes – Wie ein Leuchten in tiefer Nacht

Die junge Engländerin Alice sieht ihre Chance zum Ausbruch aus ihrem Leben im verschlafenen County Surrey gekommen und heiratet auf die Schnelle den Amerikaner Bennett Van Cleve, Sohn des reichen Minenbesitzers Geoffrey Van Cleve. Aber anstatt eines feudalen Lebens in New York kommt auf Alice ein Leben in der Kleinstadt Baileyville in Kentucky zu. Hier lebt sie zusammen mit ihrem Mann, der sich schnell von ihr abwendet, und ihrem Schwiegervater, dem sie nichts recht machen kann, fühlt sich gelangweilt und einsam. So meldet sie sich, als Freiwillige für eine mobile Bücherei gesucht werden, die Bücher zu Familien an die entlegensten Orten des County bringt. Zusammen mit Margery O´Hare, Isabelle „Izzy“ Brady und Beth Pinker macht sie sich nun jeden Tag auf in die Berge. Für die so verschiedenen Frauen ist es nicht nur ein Job – sie werden zu Freundinnen. Und Alice fühlt sich seit langem wieder frei und glücklich.

ir?t=detlknutauto 21&language=de DE&l=li3&o=3&a=3805200293Eine sehr interessante und gut recherchierte Geschichte

Ich habe mich anfangs etwas schwer getan in die Geschichte hinein zu kommen, was sich aber im Laufe des Lesens gelegt hat. Alles wird sehr ausführlich und bis ins kleinste Detail beschrieben. Dadurch leidet an einigen Stellen die Spannung etwas. Trotzdem fand ich es gut, dass mir gerade die Menschen, denen ich hier begegne sehr ausführlich und sehr gut vorstellbar beschrieben werden. Manche mag ich von Anfang an, bei einigen dauert es einige Zeit, bis ich sie mag. Andere kann ich absolut nicht leiden.
Auch die Landschaft Kentuckys mit ihren großen Weiten, den hohen und schroffen Bergen und der Stille kann ich mir gut vorstellen und verstehen, was die Städterin Alice daran so liebt.

Ich bin in dieser Geschichte nicht nur auf den Spuren der Satteltaschen-Bibliothekarinnen unterwegs, die es um 1935 in Kentucky wirklich gab. Ich werde auch mit Rassismus und dem kargen Leben als Minenarbeiter und seiner Ausbeuter, wie Geoffrey Van Cleve einer ist, konfrontiert. Auch scheint Prügel, meist verursacht durch Alkohol, in der Ehe und an den Kindern normal zu sein, was mich schon erschreckt hat. Aber das Leben verändert sich und die Frauen suchen ihren Platz in der neuen Welt. Was den Männern allerdings gar nicht gefällt.
Hier treffe ich Frauen, die sich von nichts und niemandem unterkriegen lassen und konsequent ihren eigenen Weg gehen. Die meisten sind ungebildet und so helfen ihnen die Bücher zum einen Lesen zu lernen. Zum anderen bekommen die Frauen einen Blick in die Welt außerhalb ihres kleinen eingeschränkten Kosmos. Die Freundschaft und der Zusammenhalt spielen in diesem Buch eine große Rolle.
Ich habe schon einige Bücher von Jojo Moyes gelesen. Aber in dieser Geschichte geht es nicht hauptsächlich um die Liebe. Sie spielt hier nur eine kleine, fast nebensächliche Rolle. Hauptsächlich geht es um starke, mutige Frauen wie Margery und solche, die stark werden, wie Alice und Izzy.

Ein sehr gefühlvoller, tiefgründiger Roman, der mich wütend und traurig gemacht hat. Bei dem ich ab und zu auch mal schmunzeln konnte. Eine Geschichte, die Bücher und das Lesen würdigt und zeigt, wie wichtig Bildung ist und was man auch als Frau alles erreichen kann.

Ein Buch, das ich gerne weiter empfehle.

Jojo Moyes
Wie ein Leuchten in tiefer Nacht
Aus dem Englischen von Karolina Fell
WunderlichVerlag, Hamburg

ISBN 9783805200295

Rezension von
© Gaby Hochrainer, München 2019
Was es sonst noch gibt: Bücher, die gefallen

In diesem Artikel sind Partner-Links (Affiliate) enthalten. Durch einen Klick darauf ge­lan­gt ihr direkt zum Anbieter. Solltet ihr euch dort für einen Kauf entscheiden, erhalten wir ei­ne kleine Provision. Für euch ändert sich am Preis nichts. Danke für eure Unterstützung!

Ein Teil der rezensierten Produkte wurde von den Verlagen dankenswerter Weise kostenlos zur Verfügung gestellt.

cshow
Teilen mit:

Ein Kommentar

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert