Sonny Anderson, der seinen Vater und seine Mutter seit Jahren nicht gesehen hat, lebt seit 11 Jahren bei seinem Vormund Thomas Hardiker in Redondo Beach in Süd-Kalifornien. Er hat in seinem jungen Leben schon Vieles mitgemacht. Drogen, Ängste, Zwänge und Neurosen haben sich entwickelt. So mag er z.B. keine Umschläge, hat Angst vor Veränderungen, mag keine lauten Geräusche und hasst die Kussgeräusche anderer Personen. An seinem 21. Geburtstag, der für ihn selbst nichts Aussergewöhnliches ist, ändert sich doch so einiges. Plötzlich steht in seinem Pass Sonny Anderson Agelaste-Bim und er erbt von seinem Vater, einem ehemaligen Guru, ein Millionenvermögen. Schließlich macht er sich auf nach Großbritanien, um zu seinen Wurzeln zu finden.
Auf der Suche nach sich selbst
Nach dem Klappentext und einer Leseprobe hatte ich mich auf einen leichten, witzigen Roman eingestellt. Bekommen habe ich eine tiefgründige, warmherzige Geschichte über einen jungen Mann, der sich auf die Suche nach sich selbst und seiner Vergangenheit macht.
Sonny erzählt seine Geschichte in der Ich-Form. Von seinem Geburtstag, seinem Leben mit Thomas, dem Auspacken der Geschenke, seinen Ticks und wie er sich im Flugzeug nach Europa fühlt. So lerne ich ihn langsam immer besser kennen und auch verstehen.
Ich hatte den jungen Mann recht bald in mein Herz geschlossen und bin sehr gerne auf die Reise in seine Vergangen mit gegangen. Von London aus macht er sich auf die Siche nach seinen Wurzeln. Er trifft Menschen, die seinen Vater und seine Mutter kannten und es hat den Anschein, als wären beide an ihrem Sohn nicht sonderlich interessiert gewesen.
Familie und andere Trostpreise
Aber nicht das Offensichtliche, sondern vor allem Sonnys manches mal wirren oder verwirrenden Gedanken machen den Reiz dieser Geschichte aus. Immer auch auf den Spuren seines Lieblingsfilms Shaun of the dead tastet sich Sonny langsam zu seiner eigenen Identität vor. Ich bin ihm dabei sehr gerne gefolgt, auch wenn ich ihn nicht immer gleich verstanden habe.
Eine wunderbare Geschichte darüber, dass jede Familie anders und einzigartig ist. Und dass man seine eigene Familie manchmal ausserhalb der eigenen findet.
Wer eine ungewöhnliche Familiengeschichte mit einem aussergewöhnlichen Protagonisten und teils etwas „anderen“ Handelnden lesen mag, der sollte sich dieses Buch vornehmen.
Martine McDonagh Familie und andere Trostpreise HarperCollins Verlag, Hamburg ISBN 9783959677608 |
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Rezension von
© Gaby Hochrainer, München 2018
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