In „Die Jagd“ werden immer wieder in den Sümpfen von Louisiana Leichen gefunden. Bestialisch zugerichtet, zerstückelt, hingerichtet, mit kleinen Hinweisen, mit denen sich der perfide Serienkiller über die Polizei lustig macht.
„Die Jagd“ – Keine leichte Kost
Zusammen mit Dr. Wren Muller, Leiterin der Rechtsmedizin, auf deren Tisch die Leichen landen, suchen Detective John Leroux und sein Partner Detective William Broussard vom New Orleans Parish Police Department diesen Killer und hoffen, dass auch er, wie die meisten anderen, bald einen Fehler macht.
Dies ist eine der wenigen Geschichten bei denen ich mein Kopfkino recht schnell ausgeschaltet habe. Die Geräusche, egal ob laut oder leise, und vor allem die Bilder, die Autorin Alaina Urquhart mir hier sehr detailliert in den Kopf schickt, kommen so real und farbig rüber, dass ich immer wieder dachte, ich sitze selbst im Kellerverlies des Killers. Da bleibt Gänsehaut und Grauen nicht aus.
Gänsehaut und Grauen
Vielleicht auch, weil die Geschichte von „Die Jagd“ in der Gegenwart erzählt wird. Ich blicke abwechselnd in die Gedanken und das Tun des Täters und bin dann wieder bei den Ermittlungen und in der Rechtsmedizin dabei. Das knacken der Schere beim Aufschneiden eines Brustkorbes habe ich immer noch im Ohr.
Ich lerne den Täter Jeremy Calvin Rose, der uns Leser*innen von Beginn an bekannt ist, in seiner Kindheit kennen, wo sich seine kranken, abartigen Neigungen schon deutlich abzeichnen. Nachdem er heute seine Opfer im Keller eingesperrt und malträtiert hat, veranstaltet er mit ihnen, wie der Titel schon aussagt, eine Jagd in den Sümpfen, die sein Haus umgeben. Hier wird an entsetzlichen Details nicht gespart.
Auch Dr. Wren Muller lerne ich sehr detailliert bei ihrer Arbeit als Rechtsmedizinerin kennen. Private Informationen bekomme ich zu ihr nur sehr wenige. Um so mehr hat mich eine absolut unerwartete Wendung verblüfft und geschockt, wodurch sie mir in einer ganz anderen Sicht präsentiert wird.
Auch die beiden Ermittler Leroux und Broussaed bleiben außer bei ihrer Arbeit eher blass.
nichts für schwache Nerven
Die Geschichte „Die Jagd“ ist nichts für schwache Nerven. Aber trotz der blutigen Details, egal ob in der Rechtsmedizin oder aus Sicht des Täters, hat mich der Thriller fasziniert und bis zum Schluss nicht mehr losgelassen. Was bestimmt auch daran liegt, dass die Autorin als Autopsie-Technikerin und Psychologin genau weiß, wovon sie schreibt.
Eine spannende Suche nach einem hochintelligenten Serienkiller mit einer herausragenden Rechtsmedizinerin. Ich empfehle „das Buch „Die Jagd“ gerne weiter.
Alaina Urquhart
Die Jagd
Heyne Verlag, München
ISBN 9783453441842
Rezension von
© Gaby Hochrainer, München 2024
Was es sonst noch gibt: Bücher, die gefallen
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