„Broken Crystal“ von Tobias Miller

Ein namenloser Söldner in „Broken Crystal“, der als flüchtiger most-wanted-Verbrecher von FBI gejagt wird, und bis zum Schluss seine Identität nicht preisgibt, erzählt seine Geschichte einem deutschen Journalisten, der extra wegen dieser Story nach Istanbul gereist ist. Seinen Job als Militärberater war der Erzähler überdrüssig und wollte sich ins Privatleben zurückziehen. Als ihm Brenda Collins bittet, einen letzten Job beim FBI anzunehmen, sagt er zu. Er soll Crystal McCray, 22, die sich einer militanten Umwelt-Aktivistengruppe angeschlossen hat und die derzeit mit ihrem Freund Oscar Michael Walden, den alle nur Mickey nennen, und einigen anderen Mitgliedern der Eternal-Earth-Group auf einer Farm in Virginia lebt, in ihr millionenschweres Elternhaus zurück bringen.

„Broken Crystal“ hat mich nicht vollends überzeugt

Was er dabei so alles erlebt, diese Geschichte hat angeblich bisher niemand so zu hören bekommen.

Autor Tobias Miller, den ich bis hierher nicht kannte, erzählt die Geschichte in der Ich-Form. So bin ich in den Dialogen und gerade in den Gedanken und Emotionen noch viel näher an dem Mann dran, der sich hier in eine Umweltschützer-Gruppe einschleust. Hier werden Anschläge geplant um im Endeffekt Washington D.C. komplett vom Autoverkehr zu befreien.

Mir haben die Einblicke in das durchweg interessante und immer wieder aktuelle Geschehen hier sehr gut gefallen. Spannung baut sich auch immer wieder auf, lässt aber leider auch immer wieder schnell nach.

Die Menschen, denen ich hier begegne, haben alle ihre Ecken und Kanten, sind in meinen Augen manchmal etwas überzeichnet oder aber zu einseitig beschrieben. Insgesamt kann ich mir die Mitwirkenden gut vorstellen. Aber es fiel mir sehr schwer, mit ihnen warm zu werden bzw. mich ihnen nahe zu fühlen. Am ehesten fühle ich mich noch dem Söldner verbunden, der dann in eine ganz prekäre Lage gerät.

Eine interessante Geschichte über das daueraktuelle Thema Umweltschutz und die gesellschaftliche Verantwortung, die ich trotz einer Kritikpunkte gerne gelesen habe.

Rezension von
© Gaby Hochrainer, München 2024
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