Doch worum geht es? In einem malerischen Küstendorf, was wörtlich zu nehmen ist, wird der hochbetagte Hotelbesitzer eines der renommierten Hotels in der Gegend tot aufgefunden. Kommissar Dupin und seine beiden Assistenten Riwal und Kadeg ermitteln. Sie treffen in dem Örtchen auf eine Mauer aus Schweigen. Angestellte, Freunde und Verwandte des Toten wollen nichts mitbekommen haben, weder am Tattag, noch von irgend einem Streit mit irgendwelchen Leuten. Die Kriminalgeschichte ist spannend und nachvollziehbar. Die Figuren, die der Autor geschaffen hat, sind interessant. Dupin kommt als Protagonist natürlich eine besondere Rolle zu. Er war viele Jahre Polizist in Paris, hat dort offenbar den Mund zu oft aufgemacht, ist einigen Leuten auf die Füße getreten und wurde deshalb in die Bretagne versetzt. Er nennt es „zwangsversetzt“. Weitestgehend gelassen, was er schon von dem Bretonen übernommen hat, wird er doch zappelig, wenn es um die Aufklärung eines aktuellen Falles geht. Und wenn sein Chef dazwischen funkt, dann platzt ihm schon mal die Galle. Riwal ist ein beflissener und lernwilliger Assistent, der gerne allen Aufgaben, die Dupin verteilt, nachkommt. Ein eifriger Beamter. Kadeg hingegen ist eher ein übereifriger Beamter, zumindest wenn Dupins übergeordneter Chef etwas möchte. Seinen direkten Vorgesetzten Dupin hingegen möchte er lieber als Polizisten aus Paris ignorieren. Doch er beißt sich regelmäßig die Zähne an seinem unmittelbaren Vorgesetzten aus. Nolwenn, Dupins Assistentin im Innendienst, ist die gute Selle im Team. Es gibt kaum etwas, was sie in der Bretagne nicht kennt und hat ein nahezu unheimliches Gespür dafür, was dem Kommissar gut tut. Es gibt wohl kaum einen Menschen, der sich nicht eine solche Assistentin wünscht.
Neben der Urlaubsstimmung versucht Bannalec, das Pseudonym eines deutschen Autors, die Landschaft und das Feeling der Bretagne herüberzubringen. Für meine Begriffe etwas zu viel. Zwar liebe ich es, neue Gegenden durch Romane kennen zu lernen, doch es darf nicht zu weit von der Handlung entfernt sein. Und statistische Zahlen zur Wirtschaftskraft schon gar nicht. Aber das kann man ja auch überblättern. Deshalb dennoch sehr empfehlenswert!
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